Beim HSV Handball heißt es vor jedem Spiel 60 Minuten – 1000 Emotionen. 1000 Emotionen konnten wir nicht ganz aufbringen, aber das mit den 60 Minuten können wir auch. Am Ende hieß es nach knapp über einer Stunde 9:0 für SCALA, aber der Reihe nach.
Nach zwei Niederlagen aus 2 Spielen musste die 8. Herren bei der 4. Herren von Protesia antreten. Trotz intensiver Versuche konnte der Wunsch der Heimmannschaft, das Spiel zu verlegen, nicht entsprochen werden. So trat Protesia 4 mit drei Ersatzspielern aus der fünften Mannschaft an. Aber auch die 8. Herren hatte mit Aufstellungsproblemen zu kämpfen. Unsere Bank im unteren Paarkreuz (Hoddel) musste erneut verletzungsbedingt passen. Zudem kamen die herben Verluste von Philipp und Nicolas, die wegen privater Termine nicht spielen konnten. Aber wir haben ja noch einen absoluten Spitzenmann, den Schüttler, so dass sich die Aufstellung ganz gut anhörte:
Kohlhaas
Schuld
Schmugler
Cleve
Thiesing
Schüttler
Nun aber zum eigentlichen Spiel. Starke 3 Zuschauer haben sich auf den Rängen der nicht ganz ausverkauften Sporthalle eingefunden. Nachdem das Punktspiel offiziell um 19:15 Uhr starten sollte und um 19:30 Uhr noch nicht angefangen hatte, gab es erste Irritationen in den Zuschauerrängen, aber gegen 19:37 Uhr ging es dann endlich los. Da wir direkt an drei Tischen spielten, konnte die Zeit auch schnell aufgeholt werden.
Leider beginnt jedes Punktspiel mit den Doppeln. Die 8. Herren glänzt dabei nicht gerade mit Ruhm (Anm. d. Red.: Seit April kein Doppel gewonnen), so dass in jedem Punktspiel die Angst umgeht, bzw. die Hoffnung doch irgendwie wenigstens ein Doppel zu gewinnen. Gegen Protesia wurden deshalb die Doppel umgestellt, dahingehend, dass unser eigentliches Doppel 1 (Kohlhaas + Cleve) diesmal mit dem Doppel 2 (Schuld + Schüttler) getauscht haben.
Nachdem sich Jan und ich erstmal schlau gemacht haben, ob die Gegner mit glatten Belägen spielen dürfen (Noppenpower!), konnte es losgehen. Relativ deutlich mit einem unerklärlichen Blackout im zweiten Satz siegten wir hoch verdient mit 3:1. Die anderen Doppel gingen ebenfalls an SCALA. 3:0 nach Doppeln. Das war historisch und noch nie da gewesen.
Nun zu den Einzeln:
Als Erstes musste ich zu meinem Einzel antreten. Was soll ich sagen. Das Spiel fing sehr schlecht an aus meiner Sicht. Ich lag schnell mit 0:3 im ersten Satz hinten. Jedoch konnte ich mich schnell fangen und gewann mit 11:6. Mein Gegner hatte leider kein Mittel gegen mein wie ich finde sehr gerades Spiel und verlor den zweiten mit 11:3. Im dritten Satz gab es dann die Höchststrafe: 11:0! Als fairer Sportsmann bedankt man sich nach jedem Spiel, egal ob Sieg oder Niederlage, beim Gegner. Nachdem Herr L. fluchtartig den Tisch verließ, dachte ich mir ich gehe mal rüber. Nachdem jedoch die Worte „Lass mich in Ruhe!“ in meine Richtung kamen, drehte ich auch wieder um. Naja gibt halt solche und solche.
Mario spielte gleichzeitig, so dass ich nicht viel vom Spiel mitbekommen habe. Im ersten Satz ging es in die Verlängerung. Der Titan behielt die Nerven und siegte 13:11. Anschließend holte er die Sätze 2 und 3 im Schongang.
Im mittleren Paarkreuz war Schmugler kaum geprüft. Im Schnellverfahren hat er seinen Gegner mit 3:0 vom Tisch genommen. Andi hatte ebenfalls keine Probleme und konnte seinen Gegner ganz deutlich besiegen.
Die größten Probleme hatte das untere Paarkreuz. Tobi war immer zwischen Genie und Wahnsinn. Teilweise spielte er mit seinem Gegner Katz und Maus, um anschließend durch leichte Fehler den Gegner wieder ins Spiel zu bringen. So überrascht es nicht, dass die Sätze alle relativ knapp waren, am Ende aber ein verdienter Sieg für SCALA auf dem Papier steht. Und dann war da ja noch unsere Gazelle Jan. Der Abwehrspezialist aus dem hohen Norden. Elegant spielte er einen Topspin (natürlich des Gegners bzw in diesem Falle der Gegnerin) nach dem anderen gekonnt zurück auf die Platte. Natürlich durfte der ein oder andere Netzroller nicht fehlen. Hoch verdient gewann Jan das Duell der Geschlechter mit 3:1.
9:0 also am Ende, das klingt deutlich.
27:5 Sätze hört sich auch nicht schlecht an.
347:220 Punkte ist grandios.
Um 20:42 Uhr war es amtlich besiegelt. Die 8. Herren holt den ersten Sieg. Der Zweite soll im Oktober folgen im Derby gegen Blau-Gold. Doch die schwierigste Frage kam erst nach dem Spiel auf. Was machen wir denn jetzt? Es ist ja noch so früh? Nach Hause fahren? Schnell zu Penny die letzten Einkäufe besorgen? Um die Häuser ziehen? Rückspiel gleich hinterher spielen?
Wir haben uns dann für einen Absacker „auf“ Rhodos entschieden. Der Kampf gegen das Gyros war sehr anstrengend, aber auch hier konnten wir nicht bezwungen werden. Nun 3 Wochen erholen vom kräftezehrenden Tag.
Von Andreas Schuld